Slackline – Überblick und Tipps

Slackline ist ein Balance-Sport, bei dem ein Band, zwischen zwei geeigneten Befestigungspunkten, auf Spannung gebracht wird. Auf diesem Band kann man nun gehen, sich drehen oder sogar Tricks machen.

Wie ist Slacklining entstanden?

Der Geburtsort des Slackline-Sports wird dem Yosemite Nationalpark zugeordnet. In den 80er Jahren sind dort Kletterer über Seile und Gurte balanciert, aber warum?

Die Akteure waren alle Kletterer, die bei schlechtem Wetter nicht an den Fels gingen, sondern Alternativen suchten, um ihre Motorik zu schärfen. Sie fanden heraus, dass das Balancieren ihren Tritt am Fels stabilisierte. So war Slacklining zu Beginn nur Mittel zum Zweck.

Im Laufe der Zeit wurden die Spannsysteme ausgeklügelter und immer mehr Athleten trafen die Entscheidung, Slacklining von der Nebensache zur Hauptsache zu machen. Die Grenze des möglichen wurde schnell verschoben und so wurden die Lines immer höher und weiter gespannt. Mit Highlining, also das Spannen von Slacklines über 10m Höhe, wurde der Klettersport mit dem Slackline-Sport in Verbindung gebracht. Erst mussten die Kletterer ihr Ziel erklimmen, dann mussten Sie die Slackline installieren und schließlich darauf balancieren. Slacklining ist sehr intensiv und hat einen positiven Einfluss auf unsere intermuskuläre Koordination, was auch sehr hilfreich ist um unsere Calisthenics-Skills zu verbessern. Es ist eine andere Art des Trainings mit dem eigenen Körpergewicht, wenn auch zugegebenermaßen primär die Beine und den Core beansprucht werden. Wir verstehen die beiden Systeme komplementär.

Doch wie wurde Slacklining zum Trendsport und schließlich zum Freestyle-Sport?

Es gab ein Problem, welches die Slackline daran hinderte, Bekanntheit im Mainstream zu erlangen. Die Spannsysteme waren sehr komplex und somit auch nicht attraktiv für den Freizeitgebrauch.

Zwei Slackline begeisterte Brüder, aus Stuttgart, haben dieses Problem erkannt. Sie hatten die Vision, Slacklining der breiten Masse zugänglich zu machen und gründeten 2007 Gibbon Slacklines. Die Einfachheit des Spannsystems hat es Anfängern ermöglicht, eine Slackline auf eigene Faust zu spannen und damit Spaß zu haben.

Sportler aus den verschiedensten Sportarten haben Freude am Slacklining gefunden und die Bewegungen aus ihren Sportarten auf die Slackline übertragen. So ist das Tricklining entstanden, eine Variante des Slacklining, wobei der Akrobat Drehungen, Sprünge und sogar Saltos miteinander kombiniert.

Tricklining hat sich stetig weiter entwickelt und heute werden sogar dreifache Saltos auf dem 5cm breiten  Band ausgeführt. Tricklining versteht sich als Freestyle-Sport und lässt sich somit Sportarten wie Skateboarding, Surfing oder Snowboarding zuordnen.

Interessanterweise verbindet die Sportarten eine grundsätzliche Fähigkeit, Balance.

Wie wird eine Slackline aufgebaut?

Die Frage ist pauschal nicht zu beantworten, da es verschiedene Spannsysteme für unterschiedliche Zwecke gibt.

So unterscheiden sich Trickline-Spannsysteme von den der Longliner oder der Highliner. Wir haben uns dazu entschieden, uns bei der Beantwortung dieser Frage rein auf den Anfänger zu konzentrieren.

Ein Anfänger-Set besteht aus zwei Teilen. Zum einen die Slackline und zum anderen eine Ratsche, mit der die Slackline auf Spannung gebracht wird.

Beide Teile sind mit einer Schlaufe ausgestattet. So wird das Band, woran die Ratsche befestigt ist, um einen Baum gelegt und die Ratsche dann durch die Schlaufe, am Ende des Bandes, gebracht.

Auf der anderen Seite wird die Slackline um einen weiteren Baum gelegt und dann durch die Schlaufe gefädelt, die sich an einem Ende der Slackline.

Nun wird sie Slackline in die Ratsche eingeführt und somit beide Teile miteinander verbunden. Die Slackline wird jetzt auf Spannung gebracht.

Eine Slackline fördert die Köperbeherrschung und den Gleichgewichtssinn
Eine Slackline fördert die Köperbeherrschung und den Gleichgewichtssinn

Die Wirkung von Slacklining auf Körper und Geist

Von außen betrachtet wirkt es so, als würde der Slackliner lediglich über ein Band laufen, doch wer das Slacklining schonmal eine Weile ausprobiert hat, der weiß, dass der gesamte Körper bei dem Sport mit einbezogen wird. So ist Slacklining durchaus als Ganzkörpertraining zu verstehen.

Auf mentaler Ebene lässt sich Slacklining als eine Art dynamische Meditation beschreiben. Das Maß an Konzentration, das bei diesem Sport aufgebracht werden muss, ist so hoch, dass kein Platz für Alltagsgedanken bleibt. Generell lässt sich beobachten: Wer denkt, der fällt.

Tipps für Anfänger – Laufen lernen

All denjenigen, die Slacklining noch nie oder nur selten ausprobiert haben, geben wir jetzt ein paar sehr hilfreiche Tipps, sodass der Einstieg in den Slackline-Sport gelingt.

Es gibt ein paar Dinge, die man bereits zu Beginn beachten kann, um das Gehen auf einer Slackline schnellstmöglich zu erlernen.

Anfänger neigen dazu, sich beim Gehen auf die Füße zu schauen. Das ist allerdings hinderlich bei dem Versuch, das Slacklinen zu lernen. Der Körper hält sich besser in Balance, wenn er aufrecht ist. Fällt der Blick auf die Füße, so ist der Kopf gesenkt, was dann wiederum die Muskelschlingen dazu bringt, die Schultern zu senken. Und schon ist der Schlamassel geschehen.

Also. Der Blick geht nach vorne und der Oberkörper bleibt aufrecht. Um zu vermeiden, dass man neben die Line tritt, wird die Slackline erst mit dem Fuß erfühlt und dann der Schritt gemacht.

Als Nächstes gilt es zu beachten, die Knie leicht zu beugen und die Arme zum Ausgleichen über den Kopf zu nehmen. Viele Anfänger denken, dass die Arme zum Ausgleich waagerecht ausgestreckt werden, das ist aber nicht der Fall.

Diese Tipps werden dabei helfen, das Slacklinen erheblich schneller zu lernen.

Tipps für Fortgeschrittene

Wenn man bereits Slackline laufen kann, ist an der Zeit zu entscheiden, wie die Reise weitergeht. Wenn man eher von Tricks angetan ist, dann kann man jetzt über den Kauf einer professionellen Trickline nachdenken. Wenn man die Freude rein am Balancieren hat, dann ist es eine Überlegung wert sich eine lange Slackline zuzulegen, damit man sich neuen Herausforderungen stellen kann.

Freizeit und Funsport für Freunde und Familie

Slacklining eignet sich hervorragend als Freizeitsport mit Freunden oder der Familie. Einfach den Besuch im Park oder am See mit einer Runde Slacklining verbinden, und die Sonne genießen.

Für die meisten Leute wird Slacklining ein Funsport bleiben und das ist auch völlig okay. Der Grill wird angeschmissen, die Gläser klingen, lachen und eine Geräuschkulisse aus Gesprächen und doch ist immer irgendwie einer auf der Slackline.

Slacklining ist zu einer Aktivität geworden, wo soziale Interaktionen stattfinden.

Warum ist Slacklining so faszinierend?

Wenn man das erste Mal seinen Fuß auf die Slackline stellt und Druck ausübt, fängt das Bein in der Regel sofort zu zittern an. Es ist meistens nicht möglich ohne Hilfe darauf zu stehen, geschweige denn zu gehen.

Es braucht einige Zeit, bis sich die Muskulatur an die einzigartigen Schwingbewegungen der Slackline gewöhnt hat.

Es werden immer dieselben Aussagen getroffen. Jene, die es zum ersten Mal ausprobieren sagen: „Das ist unmöglich“ und solche, die das Laufen gelernt haben sagen: „Hm, das ging schneller als ich dachte“.

Die meisten Menschen brechen ab, bevor Sie die zweite Aussage treffen können und somit entsteht die Faszination darüber, dass Slacklining etwas Unmögliches sei.

Ist Slacklining wirklich verboten, und was gilt es zu beachten?

Tatsächlich ist Slacklining in vielen deutschen Bundesländern verboten. Das Verbot kam jedoch ohne triftigen Grund und wurde ausgesprochen, als Slacklining noch sehr neu und unbekannt war.

Es wird argumentiert, dass Slacklining schädlich für Bäume sei. Das ist aber nur bedingt wahr. Hier ist, was Sie beachten sollten, wenn Sie Slacklines an Bäumen spannen. Slacklines sollten nicht an Biken, die Bäume mit der weißen Rinde, gespannt werden, da das Holz der Birke sehr weich ist. Ansonsten sollte man auch keine sehr dünnen Bäume nutzen, um eine Slackline daran zu spannen, sondern darauf achten, dass der Baumstamm einen breiten Durchmesser hat.

Das Wurzelwerk von Bäumen normaler Größe ist allerdings so kraftvoll, dass sie stärksten Winden strotzen. Das Spannen einer Slackline an solchen Bäumen ist erfahrungsgemäß völlig bedenkenlos, und wird dennoch oft verboten.

Es gilt zu beachten, dass man beim Spannen einer Slackline einen Baumschutz benutzt, da die Slackline sonst an der Rinde reibt, was gleichzeitig sie Slackline beschädigt. Es ist also sinnvoll für die Rinde des Baumes als auch für die eigenen Slackline, sich daran zu halten.

In der Regel werden Slacklines bereits mit Baumschutz verkauft. Es handelt sich dabei um einen Filz, der mit einem Klettband versehen ist. So wird der Filz um den Baum gelegt und dann mit dem Klettband fixiert. Sollte das nicht der Fall sein, kann man den Baumschutz auch einzeln erwerben. Zur Not können auch alte Handtücher benutzt werden, der im Handel erhältliche Baumschutz ist allerdings empfehlenswert, da er von selbst am Baum hält.

Fazit – Für wen ist Slacklining empfehlenswert?

Zum einen ist Slacklining empfehlenswert, für alle heranwachsenden Kinder, da die so viele wertvolle, motorische Fähigkeiten ausgebildet werden, die das Kind ein außerordentliches Körpergefühl entwickeln lassen. So hat das Kind später im Leben enorme Vorteile im Alltag oder wenn es sich dafür entscheidet einen anderen Sport auszuüben. Heute steht die Slackline sogar bei der deutschen Nationalmannschaft im Fußball auf dem Trainingsplan.

Außerdem kann die Slackline von allen genutzt werden, die gerne zu einem sportlichen Zweck zusammen kommen, oder auch als Ergänzung zu Grillfesten, Parkbesuchen oder dem sommerlichen Tag am See.

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert